- Parallelgruppen
- Parallelgruppen(parallelisierte Gruppen).Parallelisieren bedeutet in der experimentellen Psychologie die Organisation von zwei oder mehr Stichproben aus einer Grundgesamtheit (Population), die hinsichtlich eines oder mehrerer Kontrollmerkmale so zusammengestellt sind, dass sich aus den jeweiligen Gruppen Paarlinge (bei drei Gruppen Tripel usw.) bilden lassen, die sich bei dem (beziehungsweise den) Kontrollmerkmal(en) nicht (oder zumindest praktisch nicht) unterscheiden. Solche Stichproben heißen Parallelstichproben oder Parallelgruppen. Beispielsweise könnte ein Psychologe ein Experiment durchführen wollen, bei dem er zwei verschiedene Unterrichtsmethoden für das Erlernen der Bruchrechnung vergleichen will. Falsch wäre es, wenn er nun einfach zwei Schulklassen nähme und die eine Klasse nach der einen Methode und die andere Klasse nach der anderen Methode unterrichtete. Es könnte nämlich sein, dass sich die erste Klasse aus intelligenteren Schülern zusammensetzt als die andere Klasse. Erzielten nun die Schüler der ersten Klasse einen größeren Lernerfolg, wäre hierfür unter Umständen nicht die verwendete Unterrichtsmethode, sondern die höhere Intelligenz der Schüler ursächlich. Man benötigt also Kontrolltechniken, um derartige Fehlerquellen in den Griff zu bekommen. Eine solche Kontrolltechnik wäre, die Schüler nach einem Zufallsverfahren (z. B. mittels Los) auf zwei Gruppen aufzuteilen, die dann nach den beiden Methoden unterrichtet werden (Randomisierung). Sie bewirkt, dass sich die randomisierten Gruppen nicht mehr systematisch, sondern höchstens noch zufallsbedingt unterscheiden.
Universal-Lexikon. 2012.